Pyrrha schritt elegant durch die dunklen Straßen der Stadt, auf der Suche nach ihrem Macher. Vor einiger Zeit hatte sie ihn aus den Augen verloren. Er war einfach verschwunden und das war nicht typisch für ihn. Einfach weg, ohne ein Wort oder Hinweis. Da musste etwas passiert sein und sie würde in seiner Villa mit der Suche beginnen, irgendeine Spur würde der Täter hinterlassen haben, wenn sie etwas gut konnte, dann war es Spuren lesen. Ihre kindliche Gestalt machte die Suche nicht einfacher und die Reaktionen der Menschen nervten sie zunehmend, weswegen Leichen ihren Weg pflasterten, doch die untergebenen Wölfe ihres Machers sorgten für Ordnung und wischten regelrecht hinter ihr auf.
Weit über 2000 Jahre weilte sie nun schon an seiner Seite und es war verstörend wie sehr sie auf ihn angewiesen zu sein schien. Nicht, dass sie nicht auf eigenen Beinen stehen konnte, doch ohne ihn fehlte etwas. Das musste einfach das Band zwischen Macher und Vampir sein. Sie hatte seinen Namen angenommen, in der Vergangenheit haben sie sich so oft als Vater und Tochter ausgegeben, dass es für sie schon selbstverständlich war, es so zu sehen. Genau genommen war er mehr ein Vater für sie gewesen, als ihr leiblicher Vater es je war. Sie hatte gehört was mit seinem Mann passiert war, konnte er deshalb untergetaucht sein? Selbstmitleid, dass ihn auffraß? Nein, das passte nicht zu ihm, auf keinen Fall. Also musste etwas passiert sein. Wenn sie doch nur eine Spur hätte, etwas wo sie anfangen konnte, aber diese nutzlosen Köter hatten nicht einen kleinen Anhaltspunkt für sie parat gehabt, alles musste man selber machen. Was Russel an diesen Kötern fand hatte sie nie verstanden und doch umgibt er sich schon so lange mit ihnen, musste eine Art Faible sein. So wie Pyrrha auf Wandler abfuhr, hatte er eine Schwäche für Werwölfe, jedem das Seine, auch wenn beides auf die eine oder andere Art verkorkst war.